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Burg

Meistersel

Burg Meistersel gehört zu den ältesten der Pfälzer Burgen. Ihre Erbauung geht bis zur Salierzeit ins 11. Jahrhundert zurück, wenngleich heute keine salierzeitlichen Baumerkmale mehr zu finden sind. Wir hören das erstemal von Meistersel in einer Schenkungsurkunde des Jahres 1100, als Johann I. v. Speyer die Burgen Meistersel und Kästenburg mit Zugehörden aus seinem Besitz an das Hochstift übertrug. Dieser Johann war, so eine häufig vertretene These, der letzte Spross der gräflichen Familie von Zeizolf Wolfram, die als Grafen des Speyergaus auch Gefolgsleute der Salier waren. Unstrittig kann man davon ausgehen, dass Meistersel zu diesem Zeitpunkt bereits erbaut gewesen war.

Im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts ging die Burg, ohne Näheres darüber zu erfahren, in Reichsbesitz über. Der erste auf Meistersel eingesetzte Ministeriale Heinrich von Meistersel benannte sich nach der Burg und tauchte in Urkunden von 1186 und 1194 auf.

Dem Heinrich folgten später Siegfried d.Ä. Kopf (caput), dem später dessen Söhne Sigelo, Ulrich und Jakob folgten. Das Geschlecht scheint Ende des 13. Jahrhunderts ausgestorben zu sein, denn die Burg fiel 1277 als Reichslehen an den König zurück. König Rudolf v. Habsburg belehnte die im Elsass begüterte Familie v. Ochsenstein, die mit ihm verwandt war und treue Gefolgsleute waren. Die Ochsensteiner erhielten von Rudolf zu diesem Zeitpunkt auch noch die Burg Landeck.

1369 verpfändete Ottmann v. Ochsensteiner aus Geldnot Teile der Burg dem Pfalzgrafen Ruprecht I. und ab dann gelangten sukzessive weitere Besitzer durch Verpfändungen und Erbteilung auf die Burg. Meistersel wurde und blieb danach eine Ganerbenburg, jedoch immer mit dem Reich als obersten Lehensgeber. Das war nur eine Bestandsaufnahme, die Besitzeranteile und -namen verschoben sich in rascher Folge. 1404 wurde Bischof Raban von Speyer Gemeiner auf der Burg, und erwarb skuzessive weitere Anteile. Als die Burg 1408 erneut geteilt wurde, hielt der Bischof und sein Bruder die Hälfte der Besitzrechte. Weitere Verpfändungen und Verschiebungen von Besitzanteilen fanden im 15. Jahrhundert ihren Höhepunkt.

1485 starben die Ochsensteiner aus. Deren Anteil fiel an das Reich zurück und der Kaiser belehnte Heinrich von Bock. Der Bischof von Speyer musste seine 2/3 Anteile im Jahr 1516 an Philipp von Stettenberg übergeben.

Meistersel wurde vermutlich im Bauernkrieg 1525 beschädigt, im Dreißigjährigen Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut: So verfiel die Ruine zusehends, bis das Land RLP die Initiative übernahm und von 2011 – 2020 etwa 3 Mio. € in die Sicherung und die Sanierung der Burg investierte. 

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