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Schlössel

Bauentwicklung
Bezüglich der baulichen Entwicklung des Schlössel wird zwischen vier Perioden unterschieden:
Periode I: 9. oder 10. Jh.: Spätkarolingischer Ringwall aus grobem Mauerwerk (10. Jh.) Evtl. z. Z. der Ungarneinfälle zwischen 917 und 925 entstanden. In Analogie zu anderen Anlagen befand sich im erhöhten Teil des Geländes sicher eine Art Aula (Saalbau). Der große Wall umschloss weitere Unterkünfte für Krieger und Hofgesinde sowie Lager- und Wirtschaftsgebäude. Über die Innenbebauung kann erst durch Grabungen Klarheit gewonnen werden.
Periode II: 11. Jh.: Die karolingische Curtis wird ausgebaut und mit einem Spitzgraben umgeben. Quader mit Zierschlägen und Spolien legen eine Datierung des frühesten Burgenbaus in salische Zeit nahe.
Periode III: 1. Viertel 12. Jh..: Die salierzeitliche Burg wurde vermutlich nach einer Zerstörung im Jahre 1114 um 1125 durch Herzog Friedrich den Einäugigen wieder aufgebaut. Von dem Wohnturm ist lediglich das unterste Stockwerk erhalten. Die Vorburg wurde verkleinert und durch einen neuen Graben von der älteren Anlage abgetrennt.
Periode IV: 2. H. d. 12. Jhs.: Nach einer in der Literatur vertretenen Vermutung wurde die Anlage 1168 durch Kaiser Barbarossa zerstört. Offensichtlich wurde die Ruine nach ihrer Zerstörung nicht wiederhergestellt. (Jens Friedhoff)
Archäologische Untersuchungen
Nach 1899-1904 und 1935 werden seit 1988 erneut archäologische Untersuchungen durchgeführt.
Baubeschreibung
Die Burg liegt auf einer Felsenkuppe. Etwa in der Mitte befinden sich die Reste eines Wohnturmes mit Abortschacht und Vorbau innerhalb einer Ringmauer mit einem Torturm. Die Burg besaß im Westen eine kleine Vorburg und wurde auf den anderen Seiten durch einen Graben mit vorgelagertem Wall zusätzlich gesichert. (Dieter Barz)