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Rietburg

Die Rietburg wird um 1200 von den Herren von Riet bezeugt, die aus der Gegend von Speyer und Germersheim stammten (der Name kommt vom Rhein und bedeutet "Schilf"). Als Vasallen der Benediktinerabtei von Wissembourg erhielt diese Familie in einer zweiten Phase das Amt und das Lehen von den Hohenstaufen (Kaiserfamilie zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert).
Nach Konflikten zwischen den Hohensteufen und den Welf um 1250 beziehen die Riet Stellung für die Hohenstaufen. Sie nehmen die Welf-Königin Elisabeth (Ehefrau von König Wilhelm) gefangen und halten sie auf der Rietburg gefangen. Sie wird schließlich 1255 von einer Koalition aus Fürsten und Städten der Region befreit.
Die Burg wurde daraufhin zur Reichsburg unter der direkten Oberhoheit des Königs und wurde dem Vogt von Oberelsass anvertraut. Nach einer Heirat in den 1280er Jahren geht die Burg an das Haus Leiningen und schließlich an das Bistum Speyer.
Im Jahr 1470 wird die Burg im Konflikt zwischen dem Kurfürsten von der Pfalz und seinem Cousin, dem Herzog von Pfalz-Zweibrücken, schwer beschädigt. Den Konflikt im Pfälzischen Bauernkrieg (1585) überstand sie hingegen unbeschadet, endete jedoch im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) zerstört und wurde nie wieder aufgebaut.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Burg von der Gemeinde Rhodt, dem Pfälzerwald-Verein und dem Rietburg-Verein umfassend restauriert.
Die Burg erhebt sich 535 m hoch an der Nordostflanke des Blättersbergs, einem Gipfel des Haardtgebirges, der die östliche Grenze zum Pfälzerwald bildet.
Von der Burg aus dem 13. Jahrhundert sind nur noch ein Teil der Schildmauer, ein Teil der Ringmauer und der Zwinger.
Es wird erzählt, dass früher ein diebischer Baron im Burg, das damals Alter Schloss genannt wurde, lebte. Es hieß, dass er die Gestalt eines wilden Geiers mit dem hässlichen Gesicht des Satans annahm. Er lauerte den Menschen bei Diebstählen auf und nahm sie dann als Beute mit in seine Höhle.
Eines Tages stahl er ein junges Mädchen, das den Ruf hatte, sanft wie eine Taube zu sein. Ihr Vater stürmte der Burg, um sie zu finden, aber es gelang ihm nicht. Der Baron beobachtete das Geschehen lachend von der Burgmauer aus und forderte vom Vater des Mädchens ein Lösegeld. Der Vater trug daraufhin eine große Menge an Gold und wertvollen Mineralien zusammen. Nachdem das Lösegeld bezahlt war, gab der Baron das Mädchen zurück, warf es aber unter dem Gelächter des Barons von der Stadtmauer. Voller Wut stürmten der Vater und die Ritter in Scharen die Burg und verjagten den Baron von der Mauer.
Seitdem erzählt man sich, dass der böse Geist des Barons unaufhörlich durch die Nacht rennt...