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Ramstein

Die Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts von Reichsvogt Otto von Ochsenstein erbaut, wohl nach der Belagerung der Burg Ortenberg, die ihrerseits 1262 von Rudolf von Habsburg gebaut wurde, um der Adelsfamilie als Residenz zu dienen. Anfang des 14. Jahrhunderts wird dem Turm ein unterer Hof beigefügt und die Mauer wird durch eine Schildmauer mit Bossen verstärkt.
Im Lauf des 14. Jahrhunderts verwandeln die zu Raubrittern gewordenen Herren von Ramstein die Burg in eine Räuberhöhle. Sie erhielten eine Vorladung des Fürsten von Lichtenberg, um sich für ihre Missetaten zu verantworten, sollen aber nie erschienen sein. 1335 wird die Burg bei einer Strafexpedition von den Truppen des Straßburger Bischofs und deren Berner Verbündeten zerstört.
Im 15. Jahrhundert gehört eine Hälfte der Ruine dem Grafen Ludwig V. von Lichtenberg, die andere den Fürsten von Bootzheim, eine berühmte Familie, zu der auch Johann von Bootzheim gehörte, der mit Erasmus von Rotterdam befreundet war. Michael von Bootzheim verkauft die Burg an Philipp von Ramstein, Meister der Stadt Straßburg. 1421 wird die Burg von den Straßburgern angegriffen und geplündert. Nach ihrem Wiederaufbau wird sie während des Bauernkriegs 1525 abermals beschädigt. 1569 nach dem Tod Philipps von Ramstein fällt die Burg an den Grafen von Hanau-Lichtenberg. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wird sie von den Schweden eingenommen und zerstört.
1806 wird die Burg von Baron Mathieu de Fabviers gekauft. Zusammen mit der Ortenburg wird sie 1924 unter Denkmalschutz gestellt.
Der Wohnturm mit fünfeckigem Grundriss scheint das älteste Element der Stätte zu sein und stammt angeblich aus dem ausgehenden 13. Jahrhundert. Er ist aus Granitblöcken gebaut und in die Höhe nur an der Nordseite vierstöckig erhalten; von der Ostmauer steht nur noch ein Teil.
Der Wohnturm entstand in drei Phasen: In der ersten wurde das Gebäude errichtet (Anfang 14. Jahrhundert), in der zweiten wurde ein zweites Stockwerk hinzugefügt und in der dritten wurde die Nordmauer verstärkt (Ende 14. Jahrhundert). Die verschiedenen Baukampagnen verursachten Änderungen bei der Anordnung der Fenster und des Mobiliars. Im Bereich der Turmspitze sind Kragsteine erhalten, die vermutlich für auskragende Latrinen bestimmt waren, sowie eine Vorrichtung zur Ableitung von Regenwasser.