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Burg

Ramburg

Offene Ruine. 

Château du Ramburg • Burg Ramburg © Südliche Weinstrasse

Die Ramburg wurde im 12. Jahrhundert als Reichsburg erbaut, um die Burg Trifels zu schützen. Im Jahr 1163 gab ein gewisser Hartlieb von Ramberg, der Besitzer der Burg, dem Bauwerk seinen Namen. 1263 wird in den Quellen ein Ministeriale erwähnt: Werner von Ramberg. Dieser bekleidete wichtige gerichtliche Funktionen in diesem Gebiet und stand in den Diensten des Bischofs von Speyer.

1519 verkaufte Hans von Ramburg, mit dem die Linie der Familie Ramburg erlosch, die Burg und ihre Ländereien an Philipp und Wolfgang Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg.

Während des Deutschen Bauernkriegs blieb auch die Ramburg nicht verschont: 1525 brannte sie vollständig aus. Ein Schicksalsschlag ereilte die Ramburg 1560, als zweimal der Blitz einschlug und die restlichen Ruinen zum Einsturz brachte.

Dennoch kauften die Grafen von Löwenstein die Burg auf und entschlossen sich dazu, sie als Wohnburg wieder aufzubauen. Bis 1638 diente die Burg als Amtssitz der Pfalz. Doch die Instandhaltung des Bauwerks war so problematisch, dass es im 18. Jahrhundert aufgegeben und als Steinbruch genutzt wurde.

Die Ramburg wurde in 444 Metern Höhe über dem Tal errichtet, durch das der Dernbach fließt. Dort sind auch andere Burgruinen zu sehen: Burg Meistersel, die Frankenburg und Burg Neuscharfeneck.

Die ältesten Bebauungsspuren weisen darauf hin, dass die Burg in der Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Diese Spuren befinden sich auf dem zentralen Felsen und sind Teil eines turmförmigen Gebäudekomplexes sowie einer befestigten Mauer und einer beeindruckenden, 3 Meter dicken Schildmauer, auf die sich das sechseckige Wohngebäude stützt.

Im Gegensatz zu den anderen Burgen der Region verfügt die Ramburg nicht über einen Bergfried. Nordwestlich der Burg wurde auf Höhe der Schildmauer ein Graben ausgehoben, um so die Effizienz gegen Feuerwaffen zu erhöhen.

Der untere Teil der Burg auf dem Felsen ist recht klein (ca. 30 x 20 m). Seine Silhouette tritt in Form einzelner Wandpfeiler des Wohngebäudes in Erscheinung. Grabungen haben es ermöglicht, einen Felskeller unter dem Innenraum freizulegen.

Der zweite Bereich der Burg umfasst die Fundamente mehrerer Gebäude aus dem 15. Jahrhundert.

Quellen zufolge war um 1648 eine Renovierung der Burg vorgesehen, die jedoch aus unbekannten Gründen nicht durchgeführt wurde. Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten begannen ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. Aus Sicherheitsgründen wurde die Schildmauer 1903 auf 18 Meter verkleinert.

Nur wenig entfernt liegt die Burg Meistersel; vom nahe gelegenen Aussichtspunkt „5-Burgen-Blick“ kann man die Burgen Neuscharfeneck, Ramburg, Trifels, Anebos und Scharfenberg sehen. Warum gibt es in der Pfalz so viele Burgen? Die Pfalz war im Mittelalter eine „Kernregion“ des Reiches, hier kreuzten sich wichtige Verbindungswege. Außerdem war das mittelalterliche Reich, und damit auch die Pfalz, in hunderte kleine Herrschaftsgebiete aufgeteilt, die von Adelsfamilien, königlichen Verwaltern (Ministerialen) oder Bischöfen beherrscht wurden. Zur Sicherung dieser Herrschaften und zur Verteidigung wurden zahlreiche Burgen errichtet.

In der Nähe der Burg befindet sich die Gaststätte Ramburgschenke.

Zurzeit untersuchen Archäologen die Burg, um tiefere Einblicke in ihre architektonische Entwicklung zu erhalten.

ÜBEL Rolf, Ramburg, Meistersel, Frankenburg, bei Ramburg Kreis Südliche Weinstraße. Verlag für Burgenkunde und Pfalzforschung, Landau, 1999.

THON Alexander, ... wie eine gebannte, unnahbare Zauberburg. Burgen in der Südpfalz, 2. verbesserte Aufl. Regensburg, 2005, S.128–131.

BOLLHEIMER Marco, Felsenburgen im Burgenparadies Wasgau-Nordvogesen, 2. Auflage, Verlag M. BOLLHEIMER, Karlsruhe, 2010.

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