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Neukastell
Die Reichsburg Neukastel wurde vermutlich Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut, um den Eingang zum Tal der Reichsburg Trifels zu schützen. Der Name Henricus de Nichastel erscheint 1123 zum ersten Mal in einem Dokument von Kaiser Heinrich V. Zu diesem Zeitpunkt war die Burg vermutlich bereits gebaut.
1252 nimmt Ludwig von Schüpf, Vogt der Grafschaft Speyergau, den Namen der Burg an. Dann, 1307, erhält Nikolaus von Speyer die Burg als Lehen, das jedoch schon sehr bald von Kaiser Heinrich VII. an Graf Georg I. von Veldenz überschrieben wurde, als Gegenleistung für Zahlungen an die Burgen Trifels und Neukastel. 1353 wird die Burg schließlich geteilt und in der Pfalzgrafenfamilie als Reichslehen verpfändet. Die Burg gelangt an die Familie Pfalz-Zweibrücken.
Es ist nicht klar erwiesen, ob die Burg während der Bauernkriege in der Pfalz 1525 und im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) schwere Schäden davontrug und wieder aufgebaut wurde. Schließlich wird die Burg 1680 infolge des Holländischen Krieges (1672) bei der Belagerung der Pfalz von französischen Truppen zerstört. In den Folgejahren werden die Überreste von den Bewohnern der umliegenden Dörfer niedergerissen, die sie als Baumaterial verwenden.
Seither liegt die Burg in Trümmern. Nur noch ein einziger Felsen erinnert an die einstige Reichsburg. Die Burgruine gehört zu den Kulturdenkmälern der Stadt.
Die Burg ist noch heute sichtbar und thront auf einer Felsformation über Leinsweiler. Von oben hat man einen freien Blick auf die Rheinebene sowie einen klaren visuellen Kontakt mit manchen der Burgen, die die Reichsburg Trifels umgaben und heute noch teilweise erhalten sind: Madenburg, Burg Scharfenberg und Neuscharfeneck.
Die Felsreste, einige verbleibende Mauern und Wassergräben des ehemaligen Hauses sowie die Felskammer ermöglichen Einschätzungen zur Größe der ehemaligen Burg.