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Neudahn

In der Literatur wird die Gründung der Burg Neudahn kontrovers diskutiert. Erschwert wird der Nachweis des Entstehungsdatums durch die verwirrende Familien- und Besitzgeschichte der im Dienste der Bischöfe von Speyer stehenden Ministerialen von Dahn. Mit ziemlicher Sicherheit bezieht sich die Erstnennung der Burg Dahn in einer Urkunde von 1285 nicht auf eine Anlage der Dahner Burgengruppe (Grafendahn, Altdahn, Tanstein) sondern auf Burg Neudahn. In einem Lehnsverzeichnis der Speyerer Bischöfe von 1343 wird hingegen deutlich zwischen Alt- und Neudahn unterschieden.
Bereits im 14. Jh. erlangten die Herren von Fleckenstein einen Besitzanteil an Neudahn, den sie Pfalzgraf Ruprecht I. öffneten. Die mehrfach um- und ausgebaute Burg Neudahn verblieb bis zum Erlöschen des Geschlechts der von Dahn 1603 in Familienbesitz. Danach diente sie als Sitz eines Speyerischen Amtmanns.
1689 wurde Burg Neudahn zerstört und zur Ruine. Ein Wiederaufbau unterblieb. Heute gilt die in den 1980er Jahren sanierte Burg als beliebtes Ausflugsziel. (Jens Friedhof)
Bauentwicklung
Die bauliche Entwicklung der Burg Neudahn bedarf noch einer eingehenden Untersuchung. Buckelquadermauerwerk aus dem 13. Jahrhundert, hat sich an einem Wohnbaurest auf der Oberburg erhalten. Die Buckelquader an der vorgeschobenen Felsenspitze, dem oberen Teil der V-förmigen Bastion und dem nördlichen Rundturm in der Unterburg dürften aus dem 14./15. Jh. stammen. Die Batterietürme mit den Maulscharten sind ins 16. Jh. zu datieren. (Dieter Barz)
Baubeschreibung
Auf der Oberburg lag ein Wohnbau. An die Oberburg war ein Batterieturm in Form eines Doppelrundturmes für Feuerwaffen angebaut. Die Unterburg wurde auf der Feldseite durch eine verkleidete Felsenspitze und eine V-förmige Bastion geschützt. Weiterhin besaß die Unterburg zwei Flankierungstürme. (Dieter Barz)
1936 schildert Hermann Gleßgen in seiner kleinen Sammlung von „Sagen aus dem Dahner Tal“ eine Erzählung von einem unermeßlichen Schatz auf Burg Neudahn. Ein Einwohner von Dahn träumt vom Fundort des Schlüssels zur verschütteten Schatzkammer und findet diesen tatsächlich unter einem Stein. Zusammen mit einem Begleiter begibt er sich in der folgenden Nacht in die Ruine und sucht in den unterirdischen Gewölben nach dem Eingang. Gerade in dem Moment, als sie eine metallisch klingende Tür entdeckt haben, löscht ein Luftzug ihre Kerze, woraufhin beide verängstigt flüchten. Am nächsten Tag lässt sich der Eingang zu den Gewölben nicht mehr auffinden.
*CARL 1967-76, hier Bd. 1, S. 174f.; CARL 1977, Nr. 233, S. 169f.; CARL 2000, S. 318