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Château du Landskron • Burg Landskron © Christophe Lequin

Die Burg Landskron spiegelt die bewegte Geschichte der Region wider. Sie wurde 1297 erstmalig urkundlich, als Eigentum der Vitzum (Ritter aus Basel und Vasallen des Grafen von Pfirt), erwähnt. Doch ihre strategische Lage auf einem Hügel zwischen Frankreich und der Schweiz, die die Kontrolle der Region Sundgau und der Stadt Basel ermöglichte, führte zu Besitzerwechseln unter bedeutenden Familien der Gegend und weckte das Interesse der europäischen Mächte. Mitte des 15. Jahrhunderts ließen die Reich von Reichenstein, Vasallen der Habsburger, die mittelalterliche Burg zur besseren Verteidigung gegen benachbarte Mächte in eine Festung umbauen.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1848) wurde die Landskron von den Österreichern, den Schweden und schließlich den Franzosen besetzt. Der Westfälische Friede (1648) sah die Übergabe der Burg an den Markgrafen von Baden vor, sie blieb aber unter französischer Kontrolle. Vauban modernisierte die Burg und wandelte sie in eine Garnisonsfestung mit Staatsgefängnis um.

Während der Napoleonischen Kriege wurde die Burg 1813 bombardiert und 1814 von den Österreichern zerstört. Nach der Versteigerung wurde die Ruine als Steinbruch genutzt und schließlich 1857 an eine Privatperson verkauft, wodurch die weitere Zerstörung gestoppt werden konnte.

1923 wurde die Burg unter Denkmalschutz gestellt, was die Eigentümer jedoch nicht davon abhielt dort eine Affenkolonie anzusiedeln. Die Ruine wurde 1984 durch den Verein Pro Landskron aufgekauft, der der ausgefallenen Tierzucht ein Ende bereitete und sich seitdem um die Restaurierung und den Betrieb kümmert.

Die Festung Landskron erhebt sich auf 540 m Höhe an den Hängen eines Hügels im Sundgau, am Rande der französisch-schweizerischen Grenze. Aufgrund eines Erdbebens im Jahr 1356 sind, abgesehen von dem auf dem Kalksteinfelsen erbauten rechteckigen Wohnturm, nur sehr wenige architektonische Elemente der ursprünglichen Burg aus dem 13.Jahrhundert erhalten.

Im 16. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Burg von den Reich von Reichenstein umgebaut, indem der Wohnturm zur Artillerieplattform mit mehreren Metern dicken Mauern ausgebaut wurde. Die Anlage wurde ebenfalls durch einen Wohnpalas im Nordosten und einen durch hohe Mauern und runde Türme geschützten Burghof mit Stallanlagen im Osten erweitert.

Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Burg erneut umgebaut, diesmal um die Garnison und das Staatsgefängnis unterzubringen. Nach den Plänen Vaubans wurden im Süden der Festung Redouten und Bastionen (vorgelagerte Festungsbauten) angebaut.

Durch die Bombardierungen und Zerstörungen der Napoleonischen Kriege liegt die Burg heute in Ruinen und ist Gegenstand von Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten.

Die Landskron, die Bastille des Elsass

Ab 1690 wurden Gefangene aus politischen Gründen oder auf Befehl des Königs im königlichen Gefängnis untergebracht. Es heißt, ein gewisser Bernard Duvergier de Soubardon, 1737 in New Orleans geboren, sei einer unter ihnen gewesen. Der Offizier, der sich, nachdem Frankreich Louisiana verloren hatte, in Versailles niedergelassen hatte, habe sich unsterblich in eine junge Dame des Hofes verliebt ... Leider zum Missfallen eines Ministers, der ihn von 1769 bis 1790 ins Gefängnis stecken ließ.

Die schöne junge Dame soll 20 Jahre damit verbracht haben, ihren Geliebten in ganz Frankreich zu suchen. Dank der Hilfe des Gastwirts Bad Fluh konnte sie ihn schließlich in der Burg Landskron ausfindig machen und mithilfe einiger Weggefährten einen Ausbruch organisieren. Trotz seiner Befreiung verstarb Bernard Duvergier nach mehrwöchigem Aufenthalt in einem Straßburger Krankenhaus...

Heute hat der Verein etwa tausend Mitglieder - allesamt Miteigentümer der Ruine. Der Vereinssitz befindet sich in Leymen, Frankreich. Durch die Grenznähe verfügt der Verein über eine französische und eine schweizerische Abteilung. Ein weiteres gutes Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Viele Projekte, kleine wie große, konnten nicht nur dank der Mitgliedsbeiträge, sondern vor allem dank der unzähligen Arbeitsstunden freiwilliger Helfer und der großzügigen Spenden vieler Förderer verwirklicht werden. Diese Restaurierungsarbeiten finden zusätzlich zu den mit öffentlichen Geldern unterstützten Renovierungsabschnitten statt. Die nächste Baustelle des Vereins ist die Restaurierung des Pulverturms.

Während der Sommermonate organisiert der Verein auch Veranstaltungen.

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