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Hohnack

Die Burg Hohnack befand sich bereits im Jahr 1079 im Besitz der Grafen von Egisheim. Später fiel sie in die Hände der Grafen von Pfirt (frz. Ferrette). Die Familie Rappoltstein, Vasallen der Pfirter und später der kaiserlichen Habsburger, kämpfte gegen andere lokale Familien um die Herrschaft, bevor sie sich schließlich Anfang des 15. Jahrhunderts durchsetzen konnte.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Burg von französischen Truppen eingenommen und 1650 an die Rappoltsteiner zurückgegeben. Sie wurde jedoch im Zuge der Stärkung der königlichen Macht in Frankreich auf Befehl Ludwigs XIV. geschliffen.
Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Ruinen der Burg Hohnack nach dem Aussterben der Rappoltsteiner den Prinzen von Zweibrücken übergeben.
Während der Revolution wurde die Burg als Nationalgut verkauft. Ende des 19. Jahrhunderts schenkt der private Eigentümer die Burg über die Gesellschaft für Denkmalpflege im Elsass der Gemeinde Labaroche. Die Nutzung als Steinbruch wurde eingestellt und die Burg 1905 unter Denkmalschutz gestellt. Darauf folgten mehrere Restaurierungskampagnen.
Die Burg Hohnack thront auf 927 m Höhe über den Tälern von Munster und Kaysersberg, womit sie die zweithöchst gelegene Burg im Elsass ist
Die aus Buntsandstein erbaute Burg weist sehr typische Strukturen des 12. Jahrhunderts auf: Eine viereckige Maueranlage umgibt einen Hof mit Brunnen, eine Treppe und einen massiven Bergfried mit quadratischem Grundriss und sehr dicken Mauern. Daneben verfügt die Burg über einen Palas sowie Nebengebäude, die an die Mauern angrenzen.
Ab Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Burg im Zuge des aufkommenden Gebrauchs von Feuerwaffen modernisiert. So wurden der Anlage drei viereckige und ein halbkreisförmiges Bollwerk (der Maueranlage vorgelagert) sowie eine Barbakane (vorgelagerte Befestigung, die einen Durchgang schützt) hinzugefügt.
Heute sind lediglich Ruinen der Türme der mittelalterlichen Burgmauer, der Befestigungsanlagen des alten Palas, des Bergfrieds aus dem 12. Jahrhundert, ein Brunnen und eine Zisterne erhalten.
Dank dem Verein „Les Compagnons du Hohnack“ konnte die Anlage abgesichert und für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Seitdem unterstützt der Verein die Gemeinde bei ihrer beharrlichen Arbeit zur Überwachung des Zustands der Burg: Gebäudediagnose, geplante Festigung der Nordmauer, Instandsetzung des Zugangswegs ...
Gleichzeitig bietet der Verein Unterhaltung (die fantastische Schnitzeljagd „Les Portes du Temps“ oder ein mittelalterliches Fest), Konferenzen und die Besichtigung der Burg in mehreren Sprachen an.