Burg

Badenweiler

Die ersten Urkunden, die die Burg erwähnen, nennen sie noch mit dem Namen, den heute das ganze Land trägt: Baden. Wann genau sie errichtet wurde, ist unbekannt. Die romanischen Fensterbögen an den Mauern des Wohngebäudes, des Palas, zeigen, dass sie schon im 12. Jahrhundert eine prächtige Anlage war. Allein die Größe der Ruinen lässt deutlich erkennen, dass hier eine mächtige Burg stand. Sie beherrschte im Mittelalter die Gegend – optisch und strategisch.

Die stolze Burg überstand den Bauernkrieg im 16. Jahrhundert und später die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Am Ende des 17. Jahrhunderts allerdings wurde sie in einem der vielen Kriege zwischen Frankreich und Deutschland zerstört und nie wieder aufgebaut. Pflanzen begannen, die Mauern zu überwuchern. Als Badenweiler sich zum internationalen Kurort entwickelte, geriet auch die romantische Burgruine wieder in den Blick. Im 19. Jahrhundert bekam sie einen neuen Turm – als Aussichtspunkt in die Rheinebene.

Badenweiler ist als Gipfelburg entstanden. Die Vorteile dieser Höhenburg auf einem Berggipfel liegen auf der Hand: Jeder Angriff auf die Burg war durch die steilen Berghänge sehr erschwert. Die Lage auf dem höchsten Punkt der Umgebung machte außerdem den Beschuss des Burginneren unmöglich. Nicht zuletzt wirkte die Höhenburg wie ein Symbol des auf seine Macht bedachten Burgherrn. Doch hatte die Lage auch Nachteile, beispielsweise eine schwierige Wasserversorgung und ein aufwendiger Warentransport.

Auf dem steilen Weg nähert man sich der Burg von Südwesten. Hier war das Burgtor zwischen Torturm und südwestlicher Wehrmauer eingepasst. Der Innenhof ist im Süden und Norden von Ringmauern umgeben, hinter der nördlichen ist – zur Verstärkung der Wehrhaftigkeit – der Zwinger vorgelagert. Auf beiden Ringmauern verlieft wohl rundherum ein überdeckter Wehrgang: Er diente der Verteidigung und war zugleich alltäglicher Verbindungsweg von einem Burgteil in den anderen.

Im Osten war der Innenhof durch den Palas begrenzt, den herrschaftlichen Wohnbau der Burg. In Badenweiler war er dreistöckig angelegt – die Mauern ragen sogar noch heute bis zu 23 Meter hoch auf. Der Hauptwohnraum des Palas, der Rittersaal, lag im zweiten Stockwerk und war ca. 5 Meter hoch. Erkennbar sind heute noch die Wendeltreppe, die die oberen Stockwerke verband, und der Kaminschacht – für Wärme im Palas war also gesorgt. Heute nicht mehr zu lokalisieren ist die Burgkapelle, die entweder im Palas oder im östlichen Anbau untergebracht war.

Der ehemalige freistehende quadratische Bergfried liegt westlich des Palas. Er wurde durch die hochgezogene Ringmauer verdeckt. Dieser Turm diente als Ausguck der Wachen und zur Verteidigung. In späterer Zeit wurde er aufgestockt und zu einer Art Wohnturm verstärkt. Die dabei entstandene Mauer aus großen Quadern ist das älteste sichtbare Zeugnis des Hauptbaus. Heute bietet der begehbare Bergfried eine wunderbare Aussicht auf das Umland.

Damals entstand die einmalige Verbindung aus Burgruine, Panoramasicht und dem wunderbaren Kurpark von Badenweiler. Der Burghügel mit den eindrucksvollen Mauern der Burg liegt inmitten der Parkanlage. Zu Füßen der einstigen Burg hat sich die berühmte römische Badruine erhalten. Wander- und Spazierwege machen den Besuch zu einem runden Erlebnis der Naturschönheiten und der Geschichte an den Hängen des Südschwarzwaldes.

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