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Hagueneck

Die Burg Hageneck wurde erstmals 1263 als Besitz eines Burkhard von Hageneck erwähnt, Vasall des Bischofs von Straßburg. Um 1300 wechselte die Burg nach dem Erlöschen der Familie den Besitzer und wurde Eigentum der Familie Laubgassen. Jedoch brannte sie infolge einer Fehde mit anderen einheimischen Familien (Hus und Hattstatt) nieder.
Im 15. Jahrhundert übernahmen die Rappoltsteiner, benachbarte Burgherren, das Lehen und schlossen es dem Haus Österreich an. Die Burg wurde dem Junker Johann von Wettolsheim anvertraut.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die Burg von den Schweden zerstört und dann verlassen. Die Ruine wurde schließlich als Nationalgut an die Revolution verkauft. 1912 wurde sie von der Gemeinde erworben und 1923 als historisches Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt.
Die Burg Hageneck befindet sich an einem aus militärischer Sicht unvorteilhaften Ort: auf einer felsigen Anhöhe, die vom benachbarten Berg überragt wird. Scheinbar wurde sie vorwiegend als Wohnsitz genutzt und trug als Sitz einer niederen Adelsfamilie symbolischen Charakter.
Die zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaute Burg besteht aus einem massigen Bergfried und einem Wohngebäude, die beide in eine rechteckige Kernburg eingeschlossen sind. Fünf große romanische Fenster weisen auf das Vorhandensein eines alten Wohngebäudes hin.
Die Kernburg wird durch eine Vorburg mit Wirtschafts- und Nebengebäuden ergänzt. Im Nordwesten und Südwesten sind tiefe Gräben angelegt, um die Burg vom Bergmassiv abzuriegeln. An den übrigen Seiten genoss sie einen natürlichen Schutz, der im 14. Jahrhundert durch eine Wehrmauer verstärkt wurde. Ein halbrunder Flankierungsturm (Wehrturm an der Außenmauer) vervollständigte so die Verteidigung im Südosten.*
Die Burg wurde mehrmals zerstört und ist seit dem Dreißigjährigen Krieg eine Ruine, erfuhr jedoch seit dem 19. Jahrhundert mehrere Restaurierungen.
Im 14. Jahrhundert war die kleine Burg Hageneck Gegenstand einer Fehde zwischen den Adelsfamilien Laubgassen und Hus, die mit der Familie Hattstatt verbündet waren...
Es wird erzählt, dass in der Burg ein junger Edelherr namens Burkhard von Laubgassen lebte, der von seinem Vater mit der Burghut betraut war. Während er seine Runde drehte, sah er eine junge und schöne Bauerstochter, die an der Quelle der Burg Wasser holte. Der Ritter sprach mit der Jungfer und fand Gefallen daran, dieser jungen Person mit regem und wachem Verstand zuzuhören.
Von diesem Moment an kam sie jeden Tag, um ihren Krug zu füllen, und auch der Ritter richtete es immer ein, da zu sein und mit ihr zu sprechen. Zwischen den beiden jungen Leuten entstand eine gewisse Verbundenheit. Burkhard verliebte sich und bat seinen Vater um die Erlaubnis, sie zu heiraten. Leider lehnte dieser kategorisch ab, da dies für den Ruf der Familie untragbar war: Burkhard musste eine Dame aus seinem Stand heiraten! Den Sohn ereilte daraufhin eine schwere Depression, die seinen Vater dazu veranlasste, die Angelegenheit auf seine Art zu lösen: Er ließ die schöne Bauerstochter von seinen Männern entführen und über einen unterirdischen Gang in die Burg zu seinem Sohn bringen. Bauern aus Altdorf waren Zeugen der Verschleppung und folgten den Entführern bis zum Eingang des Tunnels. Während sie überlegten, wie sie das Mädchen retten könnten, kamen plötzlich Männer der Herren von Hus und von Hattstatt aus dem Wald, die sich mit den Laubgassen im Krieg befanden. Die Bauern fürchteten um das Leben des jungen Mädchens und verrieten das Geheimnis des Tunnels. Die Soldaten nahmen die Burg ohne Weiteres ein und entdeckten in einem der Räume Burkhard und seine Geliebte im Tode umschlungen ... Seitdem wird erzählt, dass man in der Nähe der Quelle der Burg zwei händchenhaltende Verliebte beobachten kann.
Mehrere Konsolidierungsmaßnahmen wurden seit den 1970er-Jahren bis kürzlich im Jahre 2010 an der Burg Hageneck vorgenommen.
Vom Ortskern Wettolscheim aus können Sie die Burg auf einem Waldwanderweg entdecken, dem sogenannten „Herzogpfad“, der die Burg mit dem ehemaligen Ruderteich der Familie Herzog verbindet. Von da aus sind mehrere Touren möglich. Sie können u. a. die berühmte „Route des cinq châteaux“ (Straße der fünf Burgen) mit den drei Burgen Egisheim, Hohlandsberg und Pflixburg erreichen.