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Habsburg
Außerdem gibt es vor Ort ein Museum und ein Restaurant.

Radbot von Habsburg erbaute die Burg um 1020–1030 im Gebiet Eigenamt (Region zwischen Aare, Reuss und Kestenberg). Der Erste, der den Titel „Graf von Habsburg“ führen sollte, war sein Enkel Otto II.
Ab 1230 eignete sich die Burg nicht mehr als Familiensitz und wurde als Lehen Ministerialen anvertraut. Der hintere Teil der zweiteiligen Burg wurde von den Truchsessen von Habsburg und Wildegg und der vordere Teil von den Herren von Wüpelsberg übernommen. Letztere übergaben anschließend die Burg an die Ritter von Wohlen, die die beiden Lehen 1371 wieder miteinander vereinten.
Als Graf Rudolf von Habsburg 1273 zum römisch-deutschen König gekrönt wurde, erstreckten sich die Besitztümer der Familie von der Schweiz über das Elsass bis nach Süddeutschland und orientierten sich fortan gen Osten.
Im Zuge des Einmarsches der Eidgenossen im Jahr 1415 musste Henman von Wohlen die Landeshoheit der Berner anerkennen. 1419 übertrug der verarmte Henman die Burg seinem Neffen Peterman von Greifensee, die im Anschluss mehrfach verkauft wurde, ehe sie 1469 in den Besitz des Klosters Königsfelden überging. Als das Kloster im Rahmen der Reformation 1528 aufgelöst wurde, ging die halb verfallene Burg erneut an Bern, wurde jedoch vom Königsfelder Hofmeister verwaltet.
1804 wird der Kanton Aargau Eigentümer der Burg und es beginnen mehrere Renovierungsarbeiten an der Hinteren Burg. Zudem wurden Ende der 1970er-Jahre umfangreiche archäologische Ausgrabungen an der Vorderen Burg vorgenommen. Seit 2009 gehört Schloss Habsburg zum Museum Aargau.
Die ursprüngliche Burg von 1020–1030 bestand größtenteils aus Holzkonstruktionen. Nur der Wohnbereich, der Repräsentations- und Verteidigungszwecken diente, war aus Stein gebaut. Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Burg in eine Doppelburg umgebaut. Die Vordere Burg wurde um den Nordturm und den Ostturm ergänzt. Die Hintere Burg wurde mit einem Turm ausgestattet. Im 12. Jahrhundert wurde im Hof eine Kapelle errichtet.
Die Hintere Burg wurde ab 1200 im Westen vergrößert. So wurden an der Nordseite ein Bergfried und eine Ringmauer mit Wehrturm errichtet. Der Palast (Wohntrakt) und die Mauer des Hofs wurden 1230 gebaut und bildeten fortan die Hintere Burg, wie sie noch heute zu sehen ist.
Die Vordere Burg wurde 1220–30 verlassen und verfiel sehr schnell, was die Verteidigung der Hinteren Burg beeinträchtigte. Daher wurde im 14. oder 15. Jahrhundert ein Graben ausgehoben. Im Laufe des 15. Jahrhunderts begann Bern mit den Renovierungsarbeiten an der Hinteren Burg zur Vergrößerung des Wohntrakts und des Innenhofs.
Im 17. Jahrhundert wurden die Burgkapelle und die Ruine der Vorderen Burg teilweise abgerissen. Erst 1866 führte der Kanton Aargau Renovierungsarbeiten an den vernachlässigten Gebäuden durch. Die heutige Inneneinrichtung des Wohntrakts und des Innenhofs der Hinteren Burg sind ein Ergebnis der Umbauarbeiten, die ab jener Zeit durchgeführt wurden.
Der Legende nach lebte Graf Radbot in Altenburg in einem von den Römern erbauten Fort. Auf der Suche nach seinem Habicht, der ihm bei der Jagd entwischte, erklommen er und sein Gefolge den Wüpelsberg, auf dessen Gipfel sich der Vogel niedergelassen hatte. Radbot ließ seinen Blick über die Umgebung schweifen, erkannte sofort die außergewöhnlich vorteilhafte Lage und beschloss, an Ort und Stelle eine Burg zu errichten. Diese taufte er „Habichtsburg“.