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Burg

Berwartstein

Burg Berwartenstein, erstmals 1152 Urkundlich erwähnt, erlebte im Mittelalter als Raubritterburg unter Haus Trapp wechselvolle Zeiten. Über die Herren von Weingarten und die Eckebrechte von Dürkheim kam der Berwartstein 1347 an das dem Benediktinerorden gehörende Kloster Weißenburg. Mehr als hundert Jahre später, 1453, begab sich das Kloster unter den Schutz des Kurfürsten von der Pfalz und räumte ihm das sogenannte Öffnungsrecht ein. Gegen den Protest des Klosters, das sich weiterhin als Eigentümer sah, übergab dann 1480 Kurfürst Philipp der Aufrichtige die Burg seinem Marschall Hans von Trotha, regional auch „Hans Trapp“ oder (seltener) „Hans Trott“ genannt, zu erblichem Lehen. Unter dessen Herrschaft wurde sie weiter befestigt und erwarb sich den Mythos der Uneinnehmbarkeit. 1484 ließ der neue Burgherr am Nordhang des 402 Meter hohen Nestelberges, südlich gegenüber der Hauptburg und nur 370 Meter Luftlinie entfernt, ein Vorwerk mit einem 15 Meter starken Turm errichten, das später im Volksmund „Klein-Frankreich“ genannt wurde. Im folgenden Jahr übereignete der Kurfürst auch das „Zubehör“ der Burg an Hans von Trotha. Dieser ließ, weil das Kloster Weißenburg wiederum heftig protestierte, kurzerhand die nahe Wieslauter aufstauen und entzog so dem 8 Kilometer abwärts gelegenen Städtchen Weißenburg das Wasser.

Die Oberburg (400 m²) liegt auf einem länglichen, steil abfallenden Sandsteinfelsen. Hier standen Wohnbauten, die im 19. Jahrhundert um ein Stockwerk erhöht wurden. Auf einer niederen Felsenstufe befindet sich der 104 m tiefe Brunnen in einer Felsenkammer mit Kamin. Die weiteren Gebäude der Unterburg sind stark modern überformt. Zwischen den spätmittelalterlichen Flankierungstürmen existieren Verbindungsgänge und zwei Aufenthaltsräume im Felsen.

Die Burg Berwartstein zählt zu den imposantesten und meistbesuchten Burgen der Pfalz. Sie ist die einzige bewohnte Burganlage in der Pfalz und kann unter anderem im Rahmen von Burgführungen besichtigt werden. Eine Aussichtsplattform unterhalb der Spitze des Hauptturmes ermöglicht einen weiten Blick über den gesamten südwestlichen Wasgau bis ins französische Elsass hinein. Die Burgschenke lädt zum Einkehren in einzigartiger Atmosphäre ein.

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