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Wineck

Archäologischen Ausgrabungen auf Burg Wineck zufolge geht ihr Ursprung auf das Jahr 1200 zurück und steht vermutlich mit den Grafen von Egisheim-Dagsburg in Verbindung. Nach dem Tod der letzten Nachfahrin im Jahr 1225 schien die Burg Wineck Teil des Erbes zu sein, da sie in einer Erbverzichtsurkunde der Grafen von Pfirt (frz. Ferrette) zugunsten des Bischofs von Straßburg genannt wurde. Diese Zuerkennung sollte von kurzer Dauer sein, denn der Graf von Pfirt focht 1271 die Oberhoheit der Kirche von Straßburg an und vermachte sein Vermögen dem Bistum Basel.
Die Familie von Wineck bewohnte die Burg als Vasall und erlosch schließlich im 14. Jahrhundert. Ihr Vermögen ging an den Johanniterorden und an die Familie der Barone von Rathsamhausen, die letztlich vollständig Eigentümer wurden.
Im 15. Jahrhundert verlor die Burg ihr strategisches Interesse und wurde schließlich infolge eines Brandes verlassen, der das Wohngebäude verwüstete. Ab Beginn des 16. Jahrhunderts wurde sie als Ruine gekennzeichnet.
Nach dem Tod des letzten Erben der Rathsamhausen im Jahr 1848 ging die Burg an die Barone von Gail. Diese verkauften sie 1864 für einen symbolischen Franken an die Gesellschaft für die Erhaltung der historischen Denkmäler im Elsass (Société pour la conservation des monuments historiques d’Alsace), die immer noch Eigentümer ist. Seit 1971 steht sie unter dem Schutz des Vereins „Les amis du Wineck“, der sich ihrer Sanierung annimmt.
Ihren Ursprung verdankt die Burg Wineck ihrem bemerkenswerten Standort, der sie zu einem wichtigen Beobachtungspunkt macht, und ihrer strategischen Stellung auf einem Felssporn, der vom Rest des Massivs durch eine den Felsen im Norden einschneidende Kluft getrennt ist.
Ihr Verteidigungssystem ist typisch für Bauten des 13. Jahrhunderts: eine hufeisenförmige Kernburg, die den Bergfried durch eine mächtige Schildmauer schützt. Ein Wohngebäude nahm den westlichen Teil innerhalb der Mauern ein. Tiefer gelegen erstreckte sich im Süden eine von einer zweiten Mauer umgebene Vorburg, von der noch umfangreiche Überreste vorhanden sind.
Die aus Kalksteinen bestehende Ruine diente den Bewohnern von Katzenthal seit dem 16. Jahrhundert als Steinbruch, nachdem der Brand das Wohngebäude zerstört hatte. Auf diese Weise wurden die Südostseite sowie die Nordseite des Bergfrieds am stärksten geschädigt.
Für die Restaurierungsarbeiten wurden gelber Kalkstein und Granit verwendet, dies lässt die während der Restaurierungen gemachten Ergänzungen erkennen. Ein im 19. Jahrhundert vorgenommener Durchbruch in Höhe der nördlichen Schildmauer ermöglichte den Zugang zum Bergfried, der bis dahin über den Wehrgang betreten wurde.
Es wird erzählt, dass auf Burg Wineck eine Gräfin mit tragischem Schicksal lebte ... Durch ihre Eltern und ihren Mann an Reichtum gewöhnt, stand sie eines Tages allein, mittellos und mit der Verantwortung für ihre Tochter da. Eines Abends klopfte ein Besucher an ihre Tür und versprach ihr, sie wieder reich zu machen. Begehrlich lud die Gräfin ihn ein, sich am Feuer niederzulassen. Da versprach der gut aussehende junge Mann, ihr wieder zu ihrem vergangenen Glanz zu verhelfen, wenn sie im Gegenzug mit der Unterzeichnung eines Vertrages ihre Schuld anerkennt. Kaum hatte sie unterschrieben, verschwand der geheimnisvolle Besucher. Doch von diesem Tag an fehlte es der Gräfin von Wineck an nichts mehr.
Nach mehreren Jahren des Wohlstands erschien ihr seltsamer Besucher eines Abends in ihrem Zimmer und forderte mit hoch erhobenem Vertrag ihre Seele ein. Als sie den Teufel erkannte, handelte sie noch einige weitere Jahre aus und bot ihm dafür ihre Tochter zur Frau an. Der Teufel nahm den Handel an und versprach, sie am nächsten Abend abzuholen.
Ihre Tochter, von der Ankunft eines Freiers wissend, ließ sich nicht aus der Fassung bringen und befragte den seltsamen Besucher nach seinem Königreich, seinem Wappen oder seinem guten Ruf. Der Teufel beruhigte sie in jeder Hinsicht, aber die junge Frau überrumpelte ihn und forderte eine Kapelle für ihre Kommunionen. Der Teufel verlor die Geduld, nahm die Gräfin mit sich und ließ ihre Tochter in Ruhe ...
Der Verein „Les Amis du Wineck“ veranstaltet jedes Jahr anlässlich des Nationalfeiertags (am Abend des 13. oder 14. Juli) mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde ein Feuerspektakel auf der Burganlage.
Das Spektakel beginnt mit dem Anzünden eines Scheiterhaufens, der von den Vereinsmitgliedern errichtet wird. Wenn der Scheiterhaufen gut brennt, wird der Himmel von einem herrlichen Feuerwerk mit musikalischer Begleitung erleuchtet. Gleichzeitig wird vom Familienverband ein Essen mit Getränkeausschank im Dorf angeboten.