Startseite Burgen Wangenbourg

Burg

Wangenbourg

Wangenburg © ADT - Panoramaweb

Die Geschichte der Burg begann im Jahr 880, als das Weideland zu den Besitztümern der Abtei Andlau gehörte. Im 13. Jahrhundert wurde das Gelände von der Familie von der Dicka (zu Spesburg) verwaltet, die die Burg erbauen ließ. Die Familie verschwand 1386 infolge eines Konfliktes. Die Burg gelangte daraufhin in den Besitz des Ritters Johannes von Wangen, dessen Nachkommen sie immer weitervererbten.

Ende des 15. Jahrhunderts verlor die Familie Wangen jedoch die Kontrolle über die Burg, die zu einer Ruine verkam und nicht mehr instand gehalten werden konnte. 1504 beschlagnahmte der Kaiser die Burg von den Gebrüdern Wangen und übergab sie dem Grafen von Tierstein, der sie 1518 an den Bischof von Straßburg verkaufte. Die Familie Wangen war weiterhin Verwalter der Anlage und konnte die beiden Herrenhäuser zwischen 1535 und 1550 im Renaissance-Stil wiederaufbauen. Doch 1578 kam es zwischen der Familie Wangen und dem Bischof von Straßburg zu einem Streit über die Eigentumsrechte, woraufhin die Familie Wangen vertrieben wurde, bevor sie 1595 wieder zurückkehrte.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde die Burg im Jahr 1633 von schwedischen Truppen verwüstet und nicht wieder aufgebaut. Ende des 18. Jahrhunderts ging die Burg in den Besitz von Baron Frédéric-Antoine-Henri-Louis über, einem Staffelführer des Regiments der königlich französischen Armee Royal-Allemand. Sie blieb Eigentum der Familie, bis der französische Staat die Burg 1918 beschlagnahmte.

 

Die Burg wurde auf einem 480 m hoch gelegenen Felshaken aus Sandstein erbaut, um die weiten Ländereien der Abtei von Andlau am Ende des 13. Jahrhunderts zu schützen. Ihre Architektur hatte die Spesburg zum Vorbild, da beide Burgen den Herren von der Dicka gehörten.

Die Ringmauer stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Innerhalb der Außenmauern lassen sich die Fundamente der Gebäudemauern unterscheiden: die Wohnbauten und Nebenhäuser. An der nördlichen Ecke ist das Fundament des ursprünglichen Turms neben dem fünfeckigen Kerker aus dem 14. Jahrhundert erhalten geblieben.

Ab 1522 wurden die beiden Wohnbauten im Inneren der Burganlage von den Nachfahren der Familie Wangen im Renaissance-Stil restauriert, wovon ein prächtiger Kamin mit dem Wappen der Wangen-Huffel zeugt.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg jedoch 1633 von den französischen Truppen vollkommen zerstört.

Erst 1898 wurde die Burg unter Denkmalschutz gestellt. Die Reparaturarbeiten begannen im Jahr 1900 und wurden 1930, 1961 und 1987 fortgeführt.

Die Weiße Dame der Wangenburg

Der Legende nach wurde die Burg von einem Räuber bewohnt, der die Umgebung plünderte und Gefangene machte, um Lösegeld einzufordern. Eines Tages nahm er bei einer seiner Raubjagden ein junges Mädchen gefangen. Zur großen Überraschung verlangte er jedoch kein Lösegeld, sondern es sollte ihm dienen, um im tiefer gelegenen Tal Quellwasser zu holen.

Doch das verzweifelte Mädchen wurde am Fuße des Kerkers tot aufgefunden. Seitdem ist in der tiefschwarzen Nacht eine weinende Stimme zu hören und oben auf der Burg wandert eine weiße Silhouette entlang.

Der Räuber jedoch, nachdem er von den Händlern viel zu viel Lösegeld forderte, wurde von der Stadt Straßburg vertrieben. Diese gewährte ihm 3 Tage zur Flucht, sonst hätte ihn der Herr von Andlau getötet und das Schloss geschliffen.​

logo chateaux rhénans logo interreg logo confédération suisse