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Trifels
Nehmen Sie die Trifelsstraße bis zum Parkplatz des Restaurants Barbarossa. Dem Restaurant gegenüber beginnt ein gekennzeichneter Weg, über den Sie in rund 20 Minuten die Burg erreichen. Diese befindet sich am Ende des Weges auf einem Felsen. Der Eintritt in die Burg ist kostenpflichtig.

Erstmals erwähnt wird die Burg im Jahr 1081. Erbaut wurde sie von einem Adligen namens Diemar aus der Familie der Reginbodonen, die sich während des Investiturstreits (1075–1122) gegen den Kaiser stellte.
Später überschrieb Diemar die Burg dem Kaiser. 1112 kam es jedoch zu einem Streit zwischen Kaiser Heinrich IV. und dem Mainzer Erzbischof Adalbert um die Burg, die mit der Inhaftierung Adalberts auf Burg Trifels (1113–1115) endete.
Innerhalb der Burgmauern wurde auch der englische König Richard Löwenherz auf seiner Rückkehr vom dritten Kreuzzug inhaftiert (1193–1194). Der Kölner Erzbischof Bruno IV. wurde seinerseits 1206 auf Befehl Königs Philipp von Schwaben auf dem Trifels gefangen gehalten.
Mit dem Niedergang der Staufer Ende des 13. Jahrhunderts verlor auch die Burg Trifels an Bedeutung. Sie wurde 1330 an die Kurpfalz verpfändet und 1410 an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken übertragen.
1602 schlug der Blitz in die Burg ein, was einen heftigen Brand auslöste. Im Dreißigjährigen Krieg diente die Burgruine als Zufluchtsort. Ein Pestausbruch im Jahr 1635 hatte dann jedoch die endgültige Aufgabe der Burg zur Folge. Fortan wurde sie als Steinbruch genutzt.
Bis ins 19. Jahrhundert verwahrloste die Ruine, doch das rege Interesse an der Burg veranlasste den deutschen Staat, ab 1841 Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. Heute ist die Burg wieder intakt und empfängt nicht nur das ganze Jahr über Besucher, sondern wird auch als Veranstaltungsort für kulturelle Events genutzt.
Die Burg liegt auf dem Sonnenberg in ca. 494 Metern Höhe auf einer dreiteiligen Bergspitze aus Sandstein, der die Festung Trifels („drei Felsen“) ihren Namen zu verdanken hat.
Die Burg besteht aus einer Festungsmauer, die Ende des Mittelalters neu gebaut wurde, in der aber frühere Elemente aus dem 11. Jahrhundert erhalten sind. Im Innenbereich der Burg Trifels befinden sich der Palas, der Brunnenturm und der Turm der Kapelle, die auf dem höchsten Felsen erbaut wurden und aus dem 12. und 13. Jahrhundert stammen.
Der rechteckige Bergfried, der zwischen 1180 und 1190 errichtet wurde, verfügt über 3 untere Stockwerke, die als Wachturm dienen und in denen die Burgkapelle untergebracht ist.
Die Burg wurde ab dem 19. Jahrhundert zahlreichen Umbaumaßnahmen unterzogen, die die Architektur der Örtlichkeiten tiefgreifend veränderten. Die ersten Arbeiten begannen 1841. Der große Bogen am Brunnen wurde wiederum im Jahr 1882 errichtet. Die Arbeiten am neuen Palas und am Festsaal begannen 1937 und wurden nach einer Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg 1946 und 1948 wieder aufgenommen.
Im Jahr 1960 wurde das erste Burghaus gebaut. Kurz darauf, von 1863 bis 1966, wurde der Bergfried um ein viertes Stockwerk erhöht. Die Festungsmauern wurden zwischen 1972 und 1978 ebenfalls restauriert. Wenige Jahre später wurde bei Bauarbeiten von 1988 bis 1989 das oberhalb der Felsentreppe gelegene zweite Burghaus saniert.
Seit 1841 setzt sich das Königreich Bayern dafür ein, die Burg zu erhalten und zu sanieren. Zum Schutz der Stätte vor Beschädigungen und Diebstählen wurde 1866 der Trifelsverein gegründet.
Früher wurden im Inneren der Burgmauern Insignien (Kennzeichen der Königswürde) des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation von 1126 bis 1153, von 1208 bis 1221 und von 1244 bis 1274 aufbewahrt. Heute sind in der Burg Nachbildungen zu sehen. Im Auftrag des Vereins wurden durch den Mainzer Goldschmied Erwin Huppert von 1955 bis 1989 Reproduktionen der Juwelen des Kaiserreiches angefertigt.
Die Burg ist regelmäßig Schauplatz von Konzerten und weiteren Kulturveranstaltungen, die im Festsaal des zweistöckigen herrschaftlichen Wohntraktes stattfinden.
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