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Nouveau-Windstein

Die Burg Neuwindstein wurde Anfang des 13. Jahrhunderts im Anschluss an die rund 600 m entfernte Burg Altwindstein (12. Jahrhundert) und die dazwischen liegende Burg Mittelwindstein errichtet. Sie gehörte der Familie Windstein, die Reichsvasallen waren.
Im Jahr 1332 kam es zur Belagerung der Burg Altwindstein, um Raubritter zu vertreiben. Anschließend kam es zur Schleifung der Burg zugunsten von Neuwindstein.
In den folgenden Jahrzehnten wechselte die Burg mehrmals den Besitzer zwischen den Herren von Lichtenberg und den Grafen von Leiningen, bevor sie ab dem 15. Jahrhundert der Familie Dürckheim (eine Familie aus der benachbarten Pfalz) gehörte. Diese führte umfangreiche Bauarbeiten an der Burg durch, um die Verteidigungsanlagen für den Einsatz von Feuerwaffen auszubauen.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Burg von französischen Truppen gestürmt, wobei sie stark beschädigt und 1676 schließlich aufgegeben wurde. Danach gehörte die Burg zahlreichen Besitzern, wie z. B. der Familie Dietrich im Jahr 1824.
Seit 1999 ist das Groupement Forestier Vosges Nord Eigentümer der Burg.
Die Burg Neuwindstein wurde auf einer 367 m hohen Hügelkuppe errichtet und thront auf einem leichten Felsvorsprung über dem Taleingang. Bei ihrem Bau im 13. Jahrhundert war die Burg um eine dicke, fensterlose Schildmauer herum organisiert, an die sich der obere Wohnbau (Wohnturm) stützte. Eine Ringmauer schloss die Burg nach Südwesten hin ab, an die das Hauptwohngebäude angebaut wurde. Ein in den Felsen gehauener Raum im Erdgeschoss des Wohnbaus wurde als Keller genutzt.
Ende des 15. Jahrhunderts führten die Herren von Dürckheim Modernisierungsarbeiten durch, um die Anlage an den Gebrauch von Feuerwaffen anzupassen: Zahlreiche Erker wurden zu Schießscharten umgebaut und das ursprüngliche Eingangstor mit einer runden Barbakane versehen.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Burg schließlich zerstört und aufgegeben. Seit 2003 wird die Burg von einem Team aus ehrenamtlichen Helfern instand gehalten, abgesichert und verschönert.
Die Ritter von Windstein
Der Legende nach zog sich der Burgherr von Windstein einst auf seine Burg in Schöneck zurück, während die Burg Windstein von seinen Rittern beschützt wurde. Eines Nachts, als er bereits tief und fest schlief, wurde der Fürst plötzlich geweckt. Zwei Männer in alten antiken Rüstungen erschienen im Hof, obwohl das Tor geschlossen war. Sie schrien: „Herr, Burg Windstein ist in großer Gefahr. Sie müssen sofort zu Hilfe eilen. Morgen ist es bereits zu spät!“ Dann verschwanden sie wieder. Der Burgherr, von dieser sonderbaren Erscheinung noch völlig verdutzt war, brach mit seinen Männern sofort auf und kam mitten in der Nacht in Windstein an. Seine Überraschung war groß, als er dort auf die Feinde stieß, die die Burg zu stürmen versuchten und ihm die ganze Nacht hindurch einen harten Kampf lieferten. Doch dank der ritterlichen Erscheinung konnte das Schloss gerettet werden.
Seit dieser Zeit, so heißt es, wurde die Burg bei jedem Kampf oder Sturm von den beiden Rittern bewacht, die sich irgendwann jedoch in den dichten Wäldern verirrt haben …
2016 wurde der Verein „Les Veilleurs du Nouveau Windstein“ (Die Wächter von Neuwindstein) gegründet, die aus ehrenamtlichen Helfern besteht, die bereits seit 2003 auf der Burg tätig sind. Ziel des Vereins ist es, den Standort instand zu halten (Beseitigung der Vegetation), Anlagen für Touristen anzulegen (Barbakane-Brücke) und archäologische Vermessungsarbeiten durchzuführen (Barbakane).
Am runden Artillerieturm aus dem 15. Jahrhundert, der sich am ursprünglichen Eingangstor der Burg befindet, wurde fast 7 Jahre lang (2009-2016) gearbeitet, wobei unter der Leitung der DRAC (Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten) knapp 2.500 Stunden Feldstudien und Verwaltungsarbeit geleistet wurden.
Neben dieser Arbeit sitzt sich der Verein „Les Veilleurs du Nouveau Windstein“ für die Förderung des Standorts ein, z. B. mit dem Burgfest (1. Mai) und den Europäischen Tagen des offenen Denkmals (3. Septemberwochenende). Die Veranstaltungen werden in Partnerschaft mit dem ADT organisiert, wobei Führungen, Gastronomie und ein Mini-Bauernmarkt stattfinden und historische Tätigkeiten (Sticken, Korbflechten, Einlegearbeiten usw.) vorgeführt werden.