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Kintzheim

Die Burg Kintzheim wird im Jahr 1267 als Eigentum der Familie Rathsamhausen erstmals urkundlich erwähnt. Sie wird 1298 vom Straßburger Bischof eingenommen und niedergebrannt und Anfang des 14. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Die Kapelle zu Ehren des heiligen Jakob wird Ende des 14. Jahrhunderts wieder aufgebaut, zeitgleich mit dem Eingangssystem.
1492 erwirbt die Stadt Sélestat die Burg und setzt dort einen Vogt ein, der für die Überwachung des unterhalb gelegenen Weinbergs zuständig ist. Nach der Zerstörung der Burg durch die Schweden im Jahr 1632 wird die Burg von der Stadt Sélestat an einen ehemaligen Bürgermeister, Johann Wilhelm von Goll, verkauft, der sie restauriert.
1802 wird sie von Baron Mathieu Fabvier gekauft und 1964 unter Denkmalschutz gestellt. 1968 wird in der Burg die Greifvogelwarte „La Volerie des Aigles“ untergebracht, die vom Aussterben bedrohte Greifvögel züchtet und dem Publikum zeigt.
Die Burg Kintzheim besteht aus zwei Hauptteilen, nämlich dem unteren Hof und der oberen Burg.
Der untere Hof wird von einer dicken Mauer und einer Mauer, die vermutlich aus dem 15. - 16. Jahrhundert stammt, begrenzt. Die Mauer wird von einem quadratischen Flankierungsturm geschützt, der mit Öffnungen für Feuerwaffen aus dem 15. - 16. Jahrhundert versehen ist, sowie mit einem Eingangstor aus derselben Zeit mit einem Vorbau, der als Barbakane diente.
Der Zugang zur Oberburg erfolgt über einen Graben, der um den Wohntrakt herum verläuft. Im Inneren der Burg befinden sich aufeinanderfolgend ein Wohntrakt für den Portier, ein Innenhof, eine Kapelle aus dem 15. - 16. Jahrhundert und ein aus 2 Flügeln bestehender Wohntrakt aus dem 13. Jahrhundert mit Prunksälen, die mit Kaminen und Latrinen ausgestattet sind, sowie mit Räumlichkeiten zur Verteidigung ganz oben. Der runde Bergfried ist räumlich sehr begrenzt und weist auf seiner Spitze eine rechteckige Erweiterung auf, über die man den unteren Teil der Festungsmauern schützen konnte.
Die Greifvogelwarte „La Volerie des Aigles“, die seit 1968 in der Burgruine Kintzheim untergebracht ist, möchte Greifvögeln, die vom Aussterben bedroht sind, innerhalb der Ruine einen Unterschlupf bieten.
Diese erste Greifvogelwarte Frankreichs öffnet ihre Tore mit dem Ziel, das Image dieser Tiere in der Öffentlichkeit auf spielerische, pädagogische Weise zu stärken, aber auch um sie zu vermehren und Aktionen für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu unterstützen.