Burg

Husen

Die ersten Siedler in dieser Gegend waren Kelten. 74 n. Chr. bauten die Römer die Handelsstraße von Straßburg nach Rottweil, welche auch durch Hausach führte.

Fest steht, dass auf dem Schlossberg-Felsen einmal eine Burg – 1246 erstmals als „Castrum Husen“ genannt – aus den Fundamenten wuchs. 1220 wurde sie gebaut, jedoch ist nicht geklärt, ob sie von den Zähringern oder den Grafen von Freiburg errichtet wurde. Vermutet wird aber, dass die Zähringer den Bau zum Schutz der Handelsstraße und der Silberbergwerke veranlassten. Nach der Zerstörung des „Castrum Husen“ im Jahre 1259 wird die Burg 1328 erstmals wieder erwähnt. Bis zum Umbau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erscheint sie jedoch nur zwei Mal, jeweils als Ausstellungsort einer Urkunde. 1303 heiratete Gräfin Verena von Freiburg den Grafen Heinrich II. von Fürstenberg. Er erhielt die Burg Husen als Mitgift, welche über 500 Jahre im Besitz der Fürstenberger blieb. 

1328 wird ein „Geschäft“ auf der Burg abgeschlossen. Danach wird sie bis 1453 nicht mehr erwähnt. 

Aus den Notizen des fürstenbergischen Schreibers Michael Spiser über die Taten Graf Heinrichs VI. von Fürstenberg geht hervor, dass dieser 1453 damit beginnt, die alte Burg Husen umzubauen. Die Bemerkung „ließ nit einen alten sparren darin“ mag andeuten, dass es sich hier weniger um einen Umbau, als vielmehr um einen fast vollständigen Neubau handeln dürfte. Bereits 1453 wird eine Deichelleitung zur Wasserversorgung ins Schloss gelegt, 1466 wird ein Vorhof errichtet, 1467 ein Schutzrain, ein Schießhaus und der Zwingelhof. Mit der Nachricht über die Errichtung des hohen Turms und die Einrüstung des Hauses auf dem Hof aus dem Jahre 1477 enden die Nachrichten über den Umbau.

1632 brannte die Burg ab, wurde jedoch wiederaufgebaut. 1643 wurde sie von Weimarer Truppen zerstört. Die Bewohner Hausachs nutzten die Reste als Steinbruch. 1968 kaufte die Stadt Hausach den Fürstenbergern die Ruine ab. 

Die Burg Husen ist eine Spornburg. Der Bergsporn fällt an drei Seiten steil ab, ist von einer Seite leicht zugänglich und bietet einen weiten Blick ins Tal. Die Ringmauer, die den Hauptteil der Burg einschließt, ist überhöht, was durch den Graben auf der südwestlichen Seite verstärkt wird. Der Weg zum Eingang der Burg war rechts und links abgegraben, wodurch sie sich gut verteidigen ließ. Die Fernwirkung der Ruine wird von dem massiven runden „Bergfried“ auf der Bergseite des Burgareals und einem hochaufgehenden Ringmauerzug im Nordwesten der Kernburg geprägt. Die Kernburg selber besetzt ein etwa 20 x 40 m großes, unregelmäßig geformtes, von teilweise felsigen Kanten umgebenes Plateau, das vom ansteigenden Hinterland durch einen schmalen Halsgraben abgetrennt ist, während das Gelände gegen Norden und Osten in mehreren Stufen zum Talgrund hin abfällt. Bergseitig steht an höchster Stelle der kreisrunde Bergfried, während im Nordwesten sich noch hochaufgehende Reste der einstigen Ringmauer erstrecken. Ansonsten finden sich nur noch Schutt- und Geländespuren sowie nur wenige Mauerreste der restlichen Ringmauerzüge und der einstigen Innenbebauung wie dem Palas (Hauptwohngebäude der Burgbewohner) sowie dem Batterieturm (halbrunder mehrgeschossiger Turm für schwere Geschütze). Nördlich bzw. nordwestlich unterhalb der Kernburg zeigt eine längliche, etwa 35 auf 13 m messende rechteckige Hangterrasse die Lage der einstigen Vorburg an, von der sich an Mauerwerk nur noch ein schlanker runder Flankierungsturm (zur Verteidigung der Flanken) und geringe Ringmauerreste erhalten haben. 

Im Tal kursierten gar bald Gerüchte, die von einem unermesslichen Reichtum in den verschütteten Gewölben wissen wollten. So machten sich einmal einige Bauernburschen aus dem Tal mit Hacken und Spaten auf den Weg zur Anhöhe, um an Ort und Stelle zu sehen, was an den Geschichten wahr wäre. Sie kamen mit dem Graben auch gut voran und stießen bei Morgengrauen auf ein metallenes Gefäß. Es stellte sich als ein Kessel heraus, der bis oben mit goldenen Münzen gefüllt war. Die Burschen wischten sich den Schweiß von der Stirn. Da hatte sich die Mühe also doch gelohnt, dachten sie. Unten im Tal ertönte die Betglocke. Da meinte einer: „Es läutet zur Betzeit, lasst uns den Engel des Herrn verrichten, das Geld haben wir ja.“ Und wie sie sich bekreuzigten, da tat es einen gewaltigen Schlag, und der Kessel mit den Goldstücken verschwand in einem Loch in der Tiefe. Mit entsetzten Augen schauten sie dem Goldschatz nach. Verdrossen rüsteten Sie sich zur Heimkehr. Dort wurden sie mit hämischen Reden empfangen, denn niemand wollte ihnen abnehmen, dass sie beinahe die reichsten Männer im Städtchen geworden wären. 

Andere Burschen ließen sich einmal verleiten, den gespenstigen Lichtern auf die Spur zu kommen. Immer wieder geisterten diese Funken auf. Ob sie den Weg zu dem vergrabenen Goldschatz zeigen würden? Doch auch sie fanden den rechten Weg nicht mehr. Sie sagten nur, sie hätten einen unterirdischen Gang entdeckt, der vom Klösterle im Tal zur Burg hinaufführte. Dieser wäre so bequem und groß, dass man mit einer Kutsche hindurchfahren könne. Damit aber wollten sie ihre Tat nur in ein günstiges Licht setzen. In Wahrheit hatten sie  wohl nur Gewölbespuren gefunden, die auf einen Keller schließen ließen.

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