Startseite Burgen Hohengeroldseck
Hohengeroldseck

Die Burg Hohengeroldseck wird im Jahr 1139 in einem Brief von Papst Innozenz II. an das Kloster Gengenbach unter der Bezeichnung „Castri Gerolteshecke“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die aktuelle Burg wird 1250 auf dem Schönberg errichtet, was eine Verlegung des Sitzes vom Rauhkasten durch einen gewissen Walther I. von Geroldseck bedeutete.
1277 stirbt Walther I. und eine erste Teilung des Herrschaftsgebiets von Hohengeroldseck wird vollzogen: das untere Herrschaftsgebiet entfällt an die Familien Lahr/Mahlberg und das obere Herrschaftsgebiet an die Familien Geroldseck und Veldenz. 1370 wird die Burg offiziell zwischen der Familie geteilt, wobei im Teilungsvertrag ein Gasthof „Zum Löwen“ auf dem Schönberg sowie ein Brunnen erwähnt werden. Im Zuge eines erneuten Familienkonflikts kommt es 1434 zu einem weiteren Teilungsvertrag. Als Kerker und Verstärkung der Mauern wird der Ruprechtstock gebaut.
1486 wird die Burg durch den Pfalzgrafen Philipp II. belagert und 1504 wird sie vom Kaiser als Lehen einem gewissen Gandolf I. überlassen. 1584 gelangt die Burg jedoch wieder in die Hände der Familie Hohengeroldseck zurück, die sie ein paar Jahre später verlässt, um in die Burg Dautenstein in Seelbach zu ziehen. Die Tochter verliert 1634 das Lehen an die Familie von Cronberg aus dem Taunus.
Während des Krieges der Augsburger Liga (1688-1697) wird die Burg 1689 von den Franzosen in Brand gesteckt. 1711 stirbt die Familie Cronberg aus und das Lehen fällt mit den österreichischen Ländereien an die Grafen von der Leyen aus dem Hunsrück.
1806 wird die Burg unter Napoleon I. unabhängiges Fürstentum und Mitglied im Rheinbund. Das Herrschaftsgebiet fällt 1815-1819 an Österreich, bevor es Teil des Großherzogtums Baden wird. Zu dieser Zeit ist es in den Händen der Fürsten von der Leyen, denen die Burg noch heute gehört.
Erst Ende des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts lassen sich erste Restaurierungsversuche durch den Schwarzwaldverein verzeichnen. Ein Verein für den Erhalt der Burgruine Hohengeroldseck wurde schließlich 1958 von Landrat Dr. Wimmer gegründet.
Die Burg ist von einer Ringmauer umgeben, die bei einer Breite von 2 m eine Höhe von bis zu 9 m erreichen kann und mit einem Wehrgang ausgestattet ist. Die Ringmauer mit zwei Toren schloss mehrere Gebäude ein: einen Zwinger, eine Schmiede, einen 27 m tiefen Brunnen, einen Turm, der als Gefängnis diente (Ruprechtstock), und Wohngebäude.
Die Oberburg war über einen schmaleren Weg zugänglich, der zum Palas führte, und das neue Haus führte zu einem Tor mit Zugbrücke. Der Palas, auch „altes Haus“ genannt, überstand die Zerstörungen, die 1689 von den Franzosen vorgenommen wurden. Das Wohngebäude mit rechteckigem Grundriss besteht bei einer Giebelhöhe von ca. 20 m aus 4 Etagen. Im zweiten Stock befand sich der Prunksaal, was an den Rundbogenfenstern zu erkennen ist. Das neue Haus entspricht dem zweiten Palas, dessen frühere Darstellungen ein Gebäude zeigen, das aussah wie das erste. Es wurde von den Franzosen zerstört.